Mittwoch, 11. Mai 2011

Was andere nicht mehr haben wollen, ist mir ganz willkommen

Hier zeig ich euch meine Lieblingsfundstücke, die ich auf dem Flohmarkt oder anderswo abgegrast habe.

Latest Errungenschaft: ein kleines Playmobil Kletteräffchen mit Streifenanzug und rotem Schal.

Ist der mal styla?

Hirsch auf Emaille

Bevor ich den Spaß am Nähen entdeckte hatte ich auch schon ein Faible für Muster, Farben und Designs. 

Gemerkt habe ich das eigentlich erst beim Einzug in die erste eigene Wohnung, die einer Komplettrenovierung unterzogen werden musste, da alle alten Leitungen aus den Wänden entfernt und neue reingesetzt wurden und wir so gezwungen waren,alle Räume neu zu tapezieren und zu streichen. Nachdem ich jahrelang mit nur einem Raum bei meinen Eltern wunderbar gewohnt hatte, war ich mit soviel Freiheit in der Gestaltung kreativ so gefordert, dass jedes Zimmer zum Anfang schon mal eine andere Farbe bekommen sollte. Schnell entdeckte ich auch, dass man alte Möbel (günstig bei Ebay ersteigert) schmerzfrei umgestalten kann, da so die Überwindung mit Lack an einem Schrank für nen Euro rum zuexperementieren deutlich geringer ist,als bei den teuren Möbeln aus dem Möbelhaus.

Nachdem die Bude immer voller und voller wurde und leider irgendwann traumhaft aber nun mal auch komplett fertig eingerichtet war, richtete sich der kreative Tatendrang auf Umdekorieren von Gedöns und unnötigem Kleinkram.

Wichtiges Hilfsmittel und zugleich Vorgänger der momentan beständig wachsenden Stoffsammlung war eine Serviettensammlung, die zur Verschönerung von allerlei Sachen benutzt wurde und noch immer wird.

Ein ansehliches Beispiel bildet diese Emaille-Kanne von Ikea, die mit einem Hirsch aufgepimt wurde.

Superfix genäht: der Schlüsselanhänger

Wer den schnellen Erfolgskick will, der fängt am Besten mal mit nem Schlüsselanhänger an.

Ruckizucki genäht und durch Einsatz eines Bändchens eurer Wahl auch superhübsch.



So gehts: Filzstreifen zurecht schneiden, doppelte Länge der insgesamt beabsichtigten Schlaufenlänge (muss ja später in der Mitte geknickt werden). Von der Breite her müsst ihr euch überlegen, wie groß der Schlüsselring ist, der das Ganze später an eurem Schlüssel fixieren soll. Entweder kauft ihr die Ringe vorher, oder ihr nehmt einen alten, den ihr irgendwo noch rumfliegen habt. Ich habe mir bei Ebay so Halbringe bestellt, die eine gerade Seite haben und so gut zwischen die Filzlagen passen.

Bevor ihr dazu kommt, einfach das Band eurer Wahl auf die passende Länge bringen, am besten außen 1-2 cm länger als der Filzstreifen. Das Band muss nämlich bevor es auf das Filz genäht wird am Ende umgeschlagen werden, am besten 2 X, damit es nicht ausfranst. Das ist ein bisschen fummelig, denn das umgeschlagene Ende muss nun unter den Filzstreifen gelegt werden, so dass ihr die erste Naht durch alle 3 Lagen bringen könnt und so das Band auf der einen Seite schon mal der Breite nach auf den Filzstreifen festgetackert habt (eine einfache Steppnaht genügt hier). Achtet darauf, ob euer Faden auch zum Band passt.
Habt ihr dies geschafft, klopft euch auf die Schulter und fangt nun an, das Band der Länge nach auf den  Filzstreifen zu nähen. Möglichst nah am Rand des Bandes, aber vorsichtig, dass ihr nicht abrutscht.

Näht langsam und korrigiert ggf. die Ausrichtung des Filzstreifens während ihr näht. Sollte es mal etwas schief werden, nicht gleich verzweifeln, ihr könnt später links und rechts vom Filz noch immer etwas abschneiden und das Ganze so gleichmäßig aussehen lassen.

Kniffeliger wirds am anderen Ende des Streifens, hier stoppt ihr kurz vor Schluss, faltet das Band unter dem Filzstreifen wieder 2 X, um das ausfransen zu verhindern und näht dann noch ein Stück weiter. Haltet die Maschine kurz vor dem Ende an, während die Nadel im Stoff steckt. Dreht dann das Band um 90 Grad und näht nun die zweite Breitseite, wieder bis kurz vor Schluss, um 90 ° drehen, und die zweite Längsseite entlangjagen. Am Ende die Naht noch mit ein/zwei Rückwärtsstichen sichern.

Fertig ist euer Schlüsselband. Moment, wie kommt der Schlüssel nun dran? Ganz einfach, Schlüsselring auf das Band durch ziehen. Band falten. Die kurzen Enden ganz nah Rand zusammennähen. Ja nach Dicke des Filzes wird es etwas schwergängiger, den Stoff mit nun 2 Lagen Filz zu transportieren, aber ihr könnt etwas nachhelfen durch Ziehen. Habt ihr es geschafft, zieht ihr nun den Ring bis an die Naht. Setzt nun eine zweite Naht direkt daneben an, um den Ring am hin und hergleiten zu hindern. Das wird nicht ganz unmittelbar neben dem Ring klappen, da das von der Höhe nicht funktioniert, aber versucht möglichst nah dran zu kommen, was die Nähmaschine an Höhe eben erlaubt. Ein Sichern der Naht durch Rückstiche macht eurer Schlüsselband haltbarer.  Und Zack fertig ist es! War doch gar nicht schwer, oder?


Je nach Lust und Laune könnt ihr alle möglichen Bänder mit unterschiedlichem Filz kombinieren.

Auch ein tolles Geschenk für die liebe Mama...


oder den Freund des Hauses.


Erstlingswerk: I-Pod Hülle

Da isset: das erste Gesamtkunstwerk, nur nach meinem Geschmack. Ich surfte im Internet und fand die super bebilderte Beschreibung einer Nähkollegin auf dieser Seite. Die Anleitung ist zwar auf Englisch, aber die Bilder helfen einem als Nähanfänger eh viel weiter, als die perfekteste deutsche Anleitung, die mit Fachbegriffen, wie Fadenlauf, Steppstich, Nahtzugabe, etc. gespickt ist. Da ist es eigentlich ganz gut, wenn man sich einfach traut und ein bisschen selber ableitet, wie das gute Stück entstanden ist.

Ich habe mich sogar mit richtig schönem Stoff  an das Projekt rangetraut, den ich im Stoffladen meines Vertrauens (bei uns ist Alfatex der größte inner Stadt) erstanden habe und um den ich schon im Bastellladen,wo ich den passenden Filz gekauft habe, beneidet wurde. Immer schön, wenn andere den eigenen Geschmack bestätigen ;-). Zum Glück braucht man für dieses Projekt nicht zuviel Stoff, denn der erste Versuch endete, nachdem ich den zuvor zurechtgeschnittenen Stoff mit der schönen Seite nach unten auf den ebenso zurechtgeschnittenen Filz genäht hatte und danach durch die Wendeöffnung umgedreht hatte, in einem sehr aparten aber ebenso nutzlosen Stoff/Filz-Band dass leider zum I-Pod Täschchen nicht taugte. Ich hatte das mit dem Messen des I-Pods leider ohne eine ausreichende Nahtzugabe durchgeführt, so dass nach dem Wenden klar war, dass ich den Ipod nie da rein quetschen können würde, sobald ich die Seiten aufeinander genäht hätte. Ich hab das gute Stück jedoch verwahrt,weil es auch so schon hübsch ist und mir irgendwann sicher die passende Verwendung dafür einfällt!

Also alles auf Anfang und nochmal mit mehr Nahtzugabe. Diesmal sah es gut aus und ich konnte beginnen einmal außenrum zu nähen und dabei noch ein Bändchen (zur Deko und zum Festhalten der umklappbaren Lasche oben) einzubauen. Gar nicht so einfach, aber dank der Fotos von der Anleitung doch machbar.
       
 Schon war die Hülle einsatzbereit und ich megamäßig stolz!

Zugegebenermaßen habe ich das Knopfloch für die Kabel ausgelassen und für Perfektionisten wär das Täschchen nix, da es schon etwas windschief geworden ist, aber für den Anfang doch wirklich nicht schlecht, oder?