Sonntag, 16. September 2012

(Sch)achterbahn- wie sie zustande kam


Heute zeig ich euch mal, warum ich (o.r.) mich so intensiv mit "die MATTÄHRIE Ruhrgebiet" beschäftige(n tu).



Dafür weksel ich mit soffooootiga Wiakung inn den Rua-Pott-Schläng!

Wer datt nich verstehen tut (oda Probleme mit die Rächtschreibunk oder dem Grammtik hat), dem empfehl ich die regelmäßige Lektüre der Fattzebokk Seite "Ruhrpottisch", da weisse ganz schnell BEscheid, wie datt hier so mit dem allgemeinem linguistischen Habitus iss.

Aaaalso, watt ich persönlich getz so am Pott leiden kann, datt is vor allem ma die Raaamoontick.

Watt fürn Tick? Ramontik? Sach getz nich, datte datt nich kennen tus. Datt is, wenn datt Herzken so flattat und Du n bisken Pippi inne Augen kriechs, abba nich weil et dich dreckich geht, sonndann, weil et so schöhön is. Schöhön? Im Ruhrpott? Mit dem ganzen Staub und die vollgebauten Städte und die vieln Autobahnen? Datt soll schöhön sein? Ja, hömma, wenne die richtigen Ecken kenns, dann is datt hier minnigens so schöhön und ramontisch wie in Paris auffm Eiffelturm oder wenn die Sonne sonstwo auffe Welt im Meer untertauchen tut.

Beweise? Du will Beweise? Ja,sia, gaaa kein Problem. Fährse ma einfach, wie ich letztens schön mit Deiner Traute odda Deinem Trauetn anne Patschehand nach Duisburg hin. Da gibbet getzt nämlich son neuet Kunstwearch. (Ne, getzt nicht weita klicken, nur weil da watt mit Kunst steht, datt is nix Schlimmes und hat au nix mit Stunden-langer Langeweile im Museum zu tun (nix gegen Museen jetzt, auch da gilt: gewusst wo -macht den Besucher froh!). 

Zurüch zum Temma: In Duisburg da suchse dann nich den Tippelsberch, sondern den Magic Mountain (auch hier der Hinweis: datt is nix jefährliches, von wegen Magic Mushroom,oder so, sondern nur son Marketing Geck). Den zu finden is schon n kleinet Abenteuer, aber wenne datt geschafft hass und dann au noch,wie wir so kurz vom dicken Ende (also Sonnenuntergang) da aufschlächst und hochgekrabbelt biss, ja, dann hasse allet richtich gemacht und wirs mit solchen Eindrücken,wie folcht, belohnt...

 (Da lass ich getz ma die Bildakes an sich wiarken):










  





Und am Ende haben uns noch ein paar blaue Määäähs- (die wir abba nich Ei machen konnten) zum Abschied zugeblökt. Wer braucht da schon son Sonnenuntergang am Feuchtgebiet Meer oder auffm Eiffelturm in Paris?

Und weil datt so schöhön war auf die Kulturachterbahn, hab ich mich auch gleich zu nem neuen Design hinreißen lassen:


Könnta getz bestimmt n bisken nachvollziehen, warum ich so Pott-paralysiert bin, odda?

L'amour du Ruhr

L'amour du Ruhr, datt war doch französich für Heimatliebe, oder etwa nicht? ;-)



Möglicherweise liegt es auch daran, dass ich im Jahr der Kulturhauptstadt 2010 über abwegige Umwege in die Gründung des (DIY/Nebenjob/Teure-Hobbies-Liebhaber/Menschen-mit-wahnwitzigen-Ideen/Wie-auch-immer-zustande-gekommenen) T-Shirt Labels "P*ttkind" involviert war (denkt euch einen passenden Vokal dazu) und dort über die Wortwahl der Marke zum Nachdenken über den Begriff "Heimat" darauf gekommen bin, wieviel mich eigentlich mit dem Ruhrgebiet verbindet. 

Doch eins ist klar: wenn der eine Opa bei der Bergbau Berufsgenossenschaft angestellt und der andere ein waschechter (also mit reichlich Kohlenstaub inne Dusche versehener) Grubenmann war, dann muss der Herzschlag rein vonne Gene her doch aus Stahl sein und die Liebe zum Revier sozusagen schon mitte Muttermilch injeziert worden sein.

Kein Wunder also, dass sich damals bei der Unternehmensgründung meine Ideen zum Thema "Heimat Ruhrpott wie Kohlenbriketts im Keller ohne Ende angehäuft hatten. Aus Ermangelung von spontan zur Verfügung stehenden Designern im Freundeskreis und der überschwenglichen Motivation mal was Eigenes (und das nicht unbedingt in Form von einem Jodeldiplom a la Loriot) zu haben, setzte ich mich einfach mal an den PC und bastelte ein paar Designs, mit denen ich diese Verbundenheit zur Heimat rund umme Ruhr zum Ausdruck bringen konnte.

Was raus kam war zunächst neben dem damaligen Logo

der "Springer"





die "Schauklerin"(s.o.)


und später noch das von den Pokerfreuden des Herr Pünktchen beeinflusste "Pott Committed".

Mit diesen und anderen Motiven auf Shirts machten wir 2 Jahre lang zu Viert das Revier unsicher, bevor wir einsahen, dass wir einfach zu unterschiedlich gestrickt waren und, wie im Pott üblich, die Macken des anderen auch nicht einfach so unter den Tisch kehren konnten, sondern direkt offen ansprechen mussten, was unvermeidlich zu Komplikationen führte - genau, wie die allgemein divergierende Auffassung zu Umfang und Zielen der ganzen Geschichte. Um den bekannten Schrecken ohne Ende zu vermeiden, zogen auch wir ein Ende mit Schrecken vor und trennten uns recht kurzfristig. Daraufhin brauchten Mr P. und ich erstmal einen zeitlichen Abstand vom Geschehen, ohne dass ich mich innerlich von meinen bisher liebgewonnen Eigenkreationen verabschiedet hätte, bzw. die noch im Zwischenspeicher im Kopf herumschwebenden neuen Ideen in den Papierkorb befördert hätte.

Nach einem Jahr Pause wurde ich durch meine "Ex-Mitstreiter" quasi dazu gezwungen wieder aktiv zu werden, da ansonsten von einem meiner damals geäußerten Einfälle ein exakter Doppelgänger in Umlauf gebracht worden wäre. Wir hatten uns ja entschieden, paralell weiter zu machen, sie mit dem alten Namen und wir mit den alten Bildern und ich gönne ihnen auch, wenn sie mit dem Projekt reich und berühmt werden, aber wenn dann ja wohl mit neuen eigenen Ideen und nicht mit meinen, auch wenn sie damals nur als Skizzen vorlagen...

Wie auch immer, Handeln war nötig. Also machte ich aus der Not eine Tugend und nahm den Tritt in den Hintern zum Anlass, doch eine Möglichkeit zu finden, meine Ideen weiterleben zu lassen und zwar mit Hilfe der coolen Internetseite "Spreadshirt", die einen zwar nicht reich werden lässt, aber die ideale Platttform bildet, um seine Ideen schnell und unkompliziert auf Produkten wie Shirts zu verwirklichen. Dort konnte ich dann auch meine nächsten Designs, die nun schon über ein Jahr einen Dornröschen-Schlaf auf dem PC gehalten hatten, veröffentlichen, wie z.B. die coole Kohlenkatze:



Und natürlich das Design, was zur kreativen Re-Animierung geführt hat: die Turmtänzerin zwischen den Fördertürmen mit Schirmchen. Die Fotosession dazu wurde schon vorab für das Basteln des Headers dieses Blogs benutzt, welcher dem ein oder anderen ja schon über einen etwas längeren Zeitraum bekannt sein könnte. Für das T-Shirt Design reichte aber, im Gegensatz zum kleinen Daumenkino oben im Header, eine Seiltänzerin. Was besonders cool bei Spreadshirt ist, alle interessierten Menschen können sich selbst ihren Text dazu schreiben, und sind somit bei der kreativen Umsetzung beteiligt, ein Püttkind z.B. wählte die Selbstbezeichnung:

Meine persönliche T-Shirt Variante davon habt ihr übrigens auch schon beim Me-Made-Mittwoch gesehen! Ich freue mich wirklich, dass ich diese Internetseite gefunden habe, denn es wäre erstens Schade um die schönen alten Motive und außerdem schwirren noch so viele weitere Einfälle zum Thema in meinem Kopf herum, die ich auf diese Weise wirklich unproblematisch in die Welt entlassen kann!
 
Alles in allem habe ich also weiterhin den Ruhrpott im Blick, Grönemeyer im Ohr und Heimatstolz zum Revier im Herzen. Wenn euch der Stil bisher gefällt, dann bleibt doch mit mir bei Facebook auf dem neusten Stand und  Glück auf - klickt mal drauf!